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Geschichte

Bereits über 115 Jahre gibt es das Gotthelfschulhaus schon. Erfahren Sie hier mehr.
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Zoologischer Garten mit dem neuen Elefantenhaus (1891) und Raubtierhaus (1904) mit Blick auf das Gotthelfschulhaus in Richtung Vogesen.
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Fliegeraufnahme «Aviatik beider Basel». Im Vordergrund die 1902 erbaute Gotthelf-Schule, dahinter das neue Gottfried-Keller-Schulhaus, die Baulücke darunterliegender Privatbauten schliessend. Zwischen den Schulgebäuden grosser Pausenhof. Längs dem Bahneinschnitt Spielrasen mit Leichtathletikplätzen und separater Turnhalle. Früher vorhandene oder projektierte Verkehrsstrassen (St. Galler-Ring) sind zugunsten von Fussgängerpromenaden und einer Schulboferweiterung vor dem Gotthelf-Scbulhaus aufgehoben worden
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Foto: H. Ochs

Ferienhort 1905, Gotthelf-Schulhaus

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Aus dem Archiv des Sozialpädagogischen Dienstes Basel.

Wie Mikado-Spielstäbchen liegen sie da, die Gerüststangen der Albertschen Bau(fehl)konstruktion für das Gotthelfschulhaus.

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Zwischen 1899 und 1902 wurde mit einer Neorenaissance-Fassade und Jugendstil-Innenausbau von den Architekten Flück und Hünerwadel das Gotthelf-Schulhaus erbaut. Zum grossen Basler Bauskandal kam es im April 1900, als das von Baumeister Fr. Albert fehlkonstruierte Hochgerüst krachend zusammenstürzte. "Die Zimmerleute suchten das Weite..." heisst es in einem Zeitungsbericht.
Basler Anekdoten von Hans A. Jenny

Schulhausbauten in Basel (Basler Nachrichten, 18.Oktober 1901)

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Das vierte, gegenwärtig noch im Bau begriffene Schulhaus ist das Gotthelfschulhaus;
dieses befindet sich im äusseren Spalenquartier, das infolge der starken baulichen Entwicklung während der letzten Jahre eine gewaltige Ausdehnung erfahren hat; aus dem äusseren Spalenquartier frequentieren über 1000 Schüler die Schulen im Spalen- und St. Johannquartier und es war entschieden kein Luxus mehr, als die Behörde sich entschloss, einer Eingabe des Vereins des äusseren Spalenquartiers zu entsprechen und in diesem so rasch sich ausdehnenden neuen Quartier ein Schulgebäude zu errichten. Abseits vom Weltgetriebe, südwestlich von der Allschwilerstrasse, an der neu angelegten Gotthelfstrasse und dem noch der Fertigstellung harrenden Gotthelfplatz, hat das neue Schulhaus auf einem 85 Meter breiten und 50 Meter tiefen Terrain Aufstellung gefunden. Es ist ein einfach gehaltener zweistöckiger Bau mit hübscher monumentaler Fassade, welchem das Türmchen auf der Mitte des Gebäudes noch eine schöne Zierde verleiht.
(...) An die Turnhalle in der Richtung den St. Galler Ring ist die vier Zimmer und alle Zubhör enthaltene Abwartwohnung angebaut, gegen die Gotthelfstrasse zu befindet sich der Anbau für das Feuerwehrdepot. Die Grösse des Schulhofes beträgt 2544 m2, so dass auf jedes Schulkind 2 m2 Hofraum kommen.
(...) Mit dem Bau des neuen Schulhauses wurde im Spätherbst 1899 begonnen, Maurer- und Steinhauerarbeiten wurden ausgeführt von dem Baugeschäft Friedrich Albert, die Zimmerarbeiten von Preiswerk & Cie. Der Bezug erfolgt wie bei allen übrigen im Bau begriffenen Schulhäusern zu Beginn des nächsten Schuljahres im April 1902.

Neuer Brunnen

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Im Hof des Gotthelf-Schulhauses ist kürzlich ein neuer Brunnen aufgestellt worden.
Es handelt sich um eine in einem engeren Wettbewerb des Kunstkredits 1955 preisgekrönte Arbeit des Bildhauers Theo Lauritzen.
Die bronzene Figur stellt in stark stilisierter Weise einen Mann
dar, der einen grossen Fisch trägt.
Basler Nachrichten, 23. November 1965

Farbputsch

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Das Gotthelf-Schulhaus, um die Jahrhundertwende gebaut, Kind seiner Zeit und deshalb für unser heutiges Empfinden ein bisschen "trist", hat einen farbigen "Putsch" erhalten, der etwas Leben und Ambiance in das graue Treppenhaus bringt.
Hier ist die Rede von einem Glasbild, das Rolf Gautschi aufgrund eines Entwurfs für die Kunstkreditwettbewerbe 1976/77 geschaffen hat (...).
Ein gefreutes Farb- und Formenspiel; das Werk ist denn auch einstimmig von der Jury abgenommen worden.
Basler Zeitung 17. August 1978

Kollegium 1976

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Klassenfoto 1952

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-minu

Anlässlich des Schulhausfestes 2002 schrieb uns -minu exlusiv einen Bericht
über seine Erlebnisse im Gotthelf-Schulhaus:

Es war zu Beginn der 50-er Jahre.Das verwöhnte Einzelkind war neugierig, doch ängstlich. Und als es die vielen andern Kinder mit den neuen Schulsäcken sah, wäre es am liebsten wieder umgekehrt.

Ich weiss noch, wie wir alle im Eingang des Gotthelfschulhauses standen -die Hände verschwitzt vor Aufregung. Und die Mütter plappernd daneben. Jemand rief Namen auf. Und wir mussten in den obersten Stock.Noch heute, wenn ich beim Gotthelfschulhaus vorbeifahre, geht mein Blick automatisch zu dieser Fensterreihe hinter denen ich meine vier Primarschuljahre verbracht habe : gute Jahre. Unbeschwerte Jahre. Vermutlich die besten Jahre.

Unser Primarlehrer hiess Herr Rupli. Hans Rupli. Noch heute sehe ich seine gestochen scharfe Unterschrift auf meinem Zeugnis (lauter Einsen - ohne Bluff!) - und noch heute sehe ich ihn in seinem gestrickten Wolljacket aus dem der kleine Bauch neugierig hervorguckte. Lehrer Rupli war ein Glücksfall - und wir seine letzte Klasse. Als erstes durften wir uns einen Kleiderhaken im Gang aussuchen. Beim Kleiderhaken klebte jeweils eine Zeichnung, damit jedes "seinen" Aufhänger wieder finden konnte. Jeder durfte sich so eine Zeichnung aussuchen - da gab's Marienkäfer, Zwergchen, Löwen, Papageien. Nur ich nahm ein "Ei im Glas". Vermutlich war ich schon damals arg verfressen - jedenfalls hat mir später einmal ein Psychiater erklärt diese Auswahl lasse auf eine manische Fresssucht oder dann aber auf "absurden Hang zum Aussergewöhnlichen" schliessen.

Ich liebte das rote Sandsteinschulhaus, dessen Turm ich von unserer Oek-Wohnung aus sehen konnte von der ersten Schulstunde an . Für mich war's ein Schloss. Und ich der Prinz darin.

Weniger habe ich die Turnhalle geliebt. Sie roch immer nach Schweisssocken und Linoleum, nach dicken Medizinbällen (die ich hasste) und Bodenmatten. Turnen war eh nicht meine Sache. Als leicht schräger Sohn eines hochsportlichen Vaters (der übrigens auch schon das Gotthelfschulhaus besucht hatte) negierte ich jede Art von Anstrengung, die einem zum Schwitzen brachte. Ich negierte auch den Fussball. Und alle Rennerei. Wir waren eine koeduzierte Klasse (eine der ersten)- also wurde Turnen "getrennt" geführt. Während die Buben Fussball spielten, durften die Mädchen Reifen zurren
lassen . Ich liess Fussball Fusball sein und zurrte mit den Reifen. Lehrer Rupli nahm's gelassen - er war seiner Zeit weit voraus...

Unvergesslich sind mir auch Pausenapfel und Pausenmilch. Den Namen des Abwarts weiss ich nicht mehr - aber ich weiss, dass er ein alter Nörgeler war,der streng darauf achtete, dass man in Reihen nach der Pause das Schulhaus betrat und dessen Ohrfeigen bei eigenwilligen Ausrutschern gefürchtet waren. Der Abwart also gab die Pausenmilch und den Pausenapfel aus - wir standen an. Und sürpfelten dann die Milch aus dem Tetrapack (gab's damals wirklich schon!).

In Religion hatten wir Frau Zimmerli. Marthe Zimmerli. Noch heute kann ich "die goldne Sonne" fehlerlos. Man bekam ein "Zitronendääfi",wenn man eineStrophe auswendig konnte. Ich konnte. Und habe jetzt Karies...

Unvergesslich ist mir auch der Schulweg vom Oek-Mätteli bis zum Sandsteinhaus. Er führte beim "Gottfried Keller" vorbei. Und dort gab's Hecken mit Blattgrün. Wir sammelten auf dem Weg die "Jesus" - oder "Marienkäfer" , die da auf den Blättern rumwuselten in Gonfiglser ein. Manchmal kamen wir mit 100 Stück in die Schule - und liessen sie dann fliegen. Es war ein Naturschauspiel, eine schwebende Wolke. Dasselbe haben wir im Mai mit den Maikäfern praktiziert .- Später, als ich im Realgymnasium in Biologie einen Maikäfer sezieren musste, war mir plötzlich klar, dass die unbeschwerte Kindheit aufgehört hatte. Heute, wo's kaum mehr Marien- noch Maikäfer gibt, weiss ich - dass auch eine "bestimmte Zeit" aufgehört hat...

Vor etwa 10 Jahren hat sich die alte "Primmeli"-Klasse zu einer Klassenzusammenkunft zusammengefunden. Start war im alten Klassenzimmer, im obersten Stock. Es fehlten die Holzbänke mit den Tintenfässern, in die der Abwart aus einer grossen Flasche jeweils die schwarze Flüssigkeit eingefüllt hatte. Es fehlte auch der grosse Zählrahmen, es fehlte die alte Tafel auf der die Kreide aufschrie, dass wir Hühnerhaut bekamen. Es fehlte viel - und doch war alles plötzlich wieder da. Und wie damals. "Es war eine gute Zeit" - meinte unser Klassenprimus Andreas, der eigens aus Boston zum Meeting angeflogen war.

Stimmt. Eine gute Zeit war es . Und eine gute Zeit wird es wohl immer für die kleinen Primarklässlerinnen und -klässler dort sein. Das jedenfalls wünschen wir allen Schülern des "Gotteli" auch für die nächsten 100 Jahre...

-minu

Erinnerungen aus der Schulzeit von A. Spycher

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Als ich 1939 im „Gotthelf“ die 1. Primarklasse von Lehrer Daniel Greiner bezog, stand der Krieg vor der Tür. Heute noch rieche ich den Duft trockenen Brotes, ledriger Äpfel oder von der Graupelsuppe, die wir während des „Horts“ im Keller unten aus weissen Steingut-„Muchelen“ löffelten. Kurz vor dem Wohnungswechsel aus der Sarnerstrasse in den Langen Loh im darauf folgenden Sommer musste ich mit Eltern und Schwester vor dem verschlossenen Kellereingang des künftigen Heims Schutz suchen, weil sich Luftkämpfe abspielten und der Himmel mit Geschosswolken übersät war. Die Schulkinder hatten Weisung, sich flach in den Strassengraben zu legen, falls sie auf dem Schulweg vom Fliegeralarm überrascht würden. An solche Plongeons erinnere ich mich nicht, dafür aber an die schmackhaften Marmorkuchen, die Bäckermeister Epting an der Wanderstrasse trotz Rationierung zuwege brachte.

Am ersten Schulbesuchstag mussten wir Schüler aufzählen, was man nicht roh essen kann. Fasziniert vom bleischweren Tintenfass un den dunkeln Flecken auf dem Schülerpult streckte ich auf: „Tinte kann man nicht roh essen!!!“ Meine Eltern vergingen fast vor Scham, und daheim gab es ein Donnerwetter. Um weitere Anekdoten zu erzählen, müsste ich welche erfinden, im Vorfeld der Schweizerischen Armeemeisterschaften herrschte ein raues Klima.Aus kriegswirtschaftlichen Gründen wurden wir häufig verlegt, vom „Gotthelf“ ins „Oekolampad“ und via „Weiherweg“ ins „Gottfried Keller“. Wenn zu viele Lehrkräfte Aktivdienst leisteten, ruhte der Schulunterricht zeitweilig.

In einer Pause verirrte ich mich einmal in den falschen Pausenhof und erwachte aus einer schallenden Ohrfeige - verabreicht mit der Bemerkung „Jetz hesch emool e Gläpper vom enen Offizier!“ aus der Hand eines Reallehrers und prominenten Grossrats. Mein Lehrer hatte ebenfalls eine lockere Hand und war als parteiisch bekannt. Wer im Neubadquartier - im „Aluminium-Gellert“ zu Hause war, hatte bei Greiner die besseren Karten als ein Schüler aus der Wasgenringgegend. Dort wohnte ein Mitschüler, der wiederum an einem Schulbesuchstag mit roten Ohren vor der Wandtafelzeichnung stand, das Landschaftskrokis zwischen Flüh und Mariastein darstellend. Auf die Frage nach dem Sinn der gelben Linie zwischen den Ortschaften, mischte sich ein anderer ein: „Das isch e Wurm so lang und so dumm wie Du!“ Ich sehe das anerkennende Grinsen des Lehrers noch heute. Als ich einmal zu spät vor dem Klassenzimmer stand, kehrte ich aus lauter Angst um. Meine Mutter begleitete mich schnurstracks in die Schule zurück. Was sie mit dem Lehrer besprach, bekam ich nicht mit, er war die Freundlichkeit in Person. Daniel Greiner verdanke ich jedoch alles, was sich mit „Heimatkunde“ umschreiben lässt und irgendwie auch, dass ich später auf Umwegen Lehrer werden und mich benachteiligten Kindern zuwenden sollte. Was jene überforderte, setzte ich in Radiosendungen, Publikationen und Erwachsenenbildung um. Heute kaum mehr vorstellbar wäre jener winterliche „Ganztägige“ auf die Gempenfluh, wo im tiefen Schnee über einem Feuer aus mitgebrachten Scheitern Erbssuppe gekocht wurde. Meine Sammlung von Alpenpanoramen geht auf die Erinnerung an einen föhnigen Vorfrühlingstag zurück, als Lehrer Greiner uns Buben vom Turm des St. Chrischona-Kirchleins aus das Alpsteingebirge mit dem Säntis erklärte. Nach seiner Erzählung von den drei Jungfrauen Chrischona, Odilie und Margarethe - der Blick über das Dreieck St. Chrischona - Tüllinger Berg und St. Margarethenhügel - keimten in mir historische und volkskundliche Interessen, deren Früchte ich noch im dritten Lebensabschnitt ernten darf. Auslöser hiezu waren auch der Film „Landammann Stauffacher“ beim ersten Kino-Schulbesuch, oder etwa der „Lällenkönig“, damals noch mit Rosshaarbart an einer Empore des Barfüssermuseums. Das von einem Schauspielerpaar gegebene Stück „Die dummen Leute von Filisur“ in der Gotthelf-Turnhalle machte aus mir allerdings keinen Theaterfan...

Es wurde mir nicht an die Wandtafel geschrieben, dass ich Jahrzehnte später - im Frühjahr 1979 - nach 17 Jahren Wirken im „Iseli“ die dortigen Sekundarklassen ins „Gotthelf“ zügeln und als Schulhausvorsteher und Seminar-Praxislehrer die eigene Klasse in „meinem“ einstigen Primarschulzimmer empfangen würde. Jener Umzug geschah unfreiwillig und war von Donnergrollen auf politischen und Rektoratsebenen begleitet. Indes flüsterte man uns ins Ohr, die Schülerschaft im „Gotthelf“ sei eine Spur manierlicher als im „Iseli“, was sich als zutreffend erwies. Während der folgenden vier Jahre diente ein verschlossener Schulhauseingang als improvisiertes Lehrerzimmer ohne eigenen Telefonanschluss. Wie viele Male spurtete ich mitten aus der Lektion in den 1. Stock hinauf. Als mich meine Frau einmal in dringender Sache anrief, erhielt sie von einer Primarschülerin den Bescheid, im „Gotthelf“ unterrichte kein Herr Spycher. Im übrigen entsinne ich mich guter kollegialer Zusammenarbeit mit dem Primarlehrerkollegium, bis 1982 der erneute Umzug ins „Neubad Süd“ bevorstand. Wiederum hiess es, die Kinder dort seien „ein Spürchen“ besser als im „Gotthelf“. Dafür war die Elternschaft heikler, und das Primarlehrerkollegium hiess uns nicht willkommen. Im Parterre „Neubad Süd“ schaltete und waltete ich weiter bis zur Pensionierung im Jahre 1991.

Ich wünsche allen, die im Gotthelf-Schulhaus ein und aus gehen, von Herzen alles Gute mit dem Trost, den mir mein einstiger Mentor Max Gutzwiller nach den ersten Berufserschwernissen mitgab: „Albi, Du hesch das wölle, das isch jetzt Dy Lääbe - geege der Schtroom schwümme!“.

Albert Spycher März 2002

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Gedicht von René Regenass

Ich kannte Gotthelf nicht,
als ich kleiner Wicht
in diesem Schulhaus stand,
verängstigt an der Wand.

Mein Name wurde aufgerufen,
ich erklomm die Treppenstufen,
befand mich bald in einem Zimmer -
da sass ich nun, mir schien's für immer.

Lernte rechnen und auch schreiben,
aber schöner war das wilde Treiben
draussen, in den langen Pausen.
Weg war alle Angst und alles Grausen.

Der Lehrer brachte täglich jedem bei,
wie wichtig jetzt die Schule sei.
Das hatten wir vergessen,
schon vor dem nächsten Mittagessen.

Herr Fässler war der kluge Mann,
an den ich mich erinnern kann.
Als Lehrer stand er vor der Klasse,
mit viel Gewicht und mit Grimasse.

Die Stimme einmal laut, meist tief,
wenn er einem Schüler rief.
Verlor er aber die Geduld,
sprang er schnell herab vom Pult.

Er duldete nicht Lärm noch Schwatzen,
sonst gab's auf Hand und Hintern Tatzen...
Dennoch denk ich gern an jene Zeit,
an diese Gotthelf-Herrlichkeit!

René Regenass (Schüler im "Gotthelf" von 1942 - l946)
 

Obenabekinder in Basel

Obenabekinder in Basel
Ausschnitt aus einem 1902-1903 erstellten Wandbild des Basler Malers Burkhard Mangold (1873-1950), mit Wasserfarben auf Leinwand gemalt, in der Aula des Gotthelf-Schulhauses in Basel. Das Wandbild zeigt Ereignisse aus der Basler Geschichte, beginnend mit dem Bau der Rheinbrücke im 13. Jahrhundert und endend mit dem 400-jährigen Jubiläum des Basler Beitritts zur Eidgenossenschaft 1901. Der Ausschnitt trägt den Titel „Basels Bürgerschaft empfängt die armen ‚Obenabekinder’ aus Appenzell & a. O. 1800". Als „Obenabekinder“ wurden die Kinder aus dem Glarner- und Appenzellerland bezeichnet, die aus den „durch den unglückseligen Krieg verheerten obern Kantonen“ der Schweiz stammten, wie aus einer Nachricht der Basler Hülfsgesellschaft hervorgeht. Dargestellt sind gut gekleidete Damen und Herren, welche die ärmlich bekleideten Kinder an die Hand nehmen. Während die Kinder barfuss oder in einfachen Sandalen und in geflickten Kleidern abgebildet sind, tragen die Baslerinnen und Basler vornehme Röcke, Hüte und Schmuckstücke, welche auf ihre gutsituierte, bürgerliche Herkunft verweisen. Ein mit Pferden angereister Herr hält ein Dokument, womöglich ein Verzeichnis der angereisten Kinder, in der Hand.