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Fasnachtsmittwoch


Laternenausstellung auf dem Münsterplatz
Von Montagabend bis Mittwochmorgen sind auf dem Platz vor dem Basler Münster sämtliche Laternen – rund 200 – der Fasnachts-Cliquen ausgestellt. Besonders am Abend, wenn die Laternen beleuchtet sind, bietet der Münsterplatz ein beeindruckendes Bild. Die Ausstellung bietet den Besuchern und Zuschauern die Möglichkeit, sich in Ruhe die kunstvoll erstellten Zuglaternen anzusehen und die zum Teil sehr sarkastischen Verse zu studieren, die aber meist im Dialekt formuliert sind.

Ebenfalls von Montagabend bis Mittwochmorgen findet auf dem Kasernenareal die Ausstellung von Wagen und Requisiten statt. Aufgrund des beschränkten Platzangebotes können lediglich 25 der 120 am Cortège teilnehmenden Wagen ausgestellt werden. Dazu kommen rund 40 Requisiten der verschiedensten Gruppierungen. Am Dienstagnachmittag können Kinder auf einem kleinen Waggis-Wagen eine kleine Fahrt unternehmen und sollen so an die Fasnachtsfigur „Waggis“ herangeführt werden.

Neben den mehr oder weniger organisierten Anlässen wie Morgestraich, Cortèges (Umzüge) und Guggekonzerte existiert eine freie Form der Basler Fasnacht, das sogenannte „Gässle“. Diese Tätigkeit findet theoretisch während den ganzen 72 Stunden der Basler Fasnacht statt, ist aber während dem Morgestraich und den Cortèges sowie an den drei Fasnachtsvormittagen de facto inexistent (am Morgestraich sind die Cliquen bereits eingespannt und die Guggenmusiken nicht zugelassen, am Cortège sind praktisch alle Aktiven engagiert, an den Vormittagen wird ausgeruht oder gearbeitet). Die intensivste Zeit des Gässle ist daher an den drei Fasnachtsabenden und -nächten sowie den ganzen Dienstag (am Donnerstag bis punkt 04.00 Uhr). Beim Gässle sind die Cliquenformationen weitgehend aufgelöst, Fasnächtler verschiedener Cliquen, oder nicht einer Clique zugehörige Fasnächtler, treffen sich zu kleinsten, kleineren bis mittelgrossen Verbänden und ziehen trommelnd und pfeifend ohne festen Routenplan durch die Gassen der Innenstadt (daher Gässle). Die Guggenmusiken bleiben üblicherweise in ihrer Formation (aufgrund der unterschiedlichen Instrumente und Repertoires lassen sich schlecht ad hoc neue Verbände bilden) und ziehen musizierend durch die grösseren Strassen der Innenstadt. Ebenso bleiben die Stammcliquen während des Montag- und Mittwochabends in ihrer Formation. Zwar stimmen die Instrumente der Cliquen überein, jedoch gibt es im Repertoire sowie in der Interpretation der einzelnen Märschen Unterschiede. Von Beiz zu Beiz unterwegs sind ferner die Schnitzelbängge. Anzutreffen sind ferner auch parodierende Waggis, in der Regel mit einem grossen Sack Räppli (Konfetti) ausgerüstet.

Der Schnitzelbank (auf Baseldeutsch: „dr Bangg“) knüpft von der Tradition her an die Bänkelsänger an. Die Schnitzelbanksänger machen sich auf ironisch- bis sarkastisch-witzige Weise, mit Baseldeutsch gesungenen Texten, teilweise instrumental begleitet, über Ereignisse des abgelaufenen Jahres lustig. Unterstützt wird ihr Beitrag meist durch Illustrationen, die als Schautafeln auf einem Helgen präsentiert werden.

Man kann den Schnitzelbank nur im weitesten Sinn als Basler Entsprechung zur Büttenrede auffassen; jener entsprechen eher die „Zeedel“, die Zettel mit den in Versform erklärten bzw. glossierten Sujets, welche die Fasnachtscliquen am Cortège an das Publikum am Strassenrand verteilen.

Die Schnitzelbanksänger treten regulär am Montag- und Mittwochabend in den Cafés und Wirtschaften auf. Viele hört man heute jedoch auch am Dienstag, allerdings dann nur in den Cliquen-Kellern, den paragastronomischen Lokalen der Fasnachtsgesellschaften.
 

Der „Ändstraich“ (Endstreich) ist das Ende der Basler Fasnacht. Dieser weitgehend unorganisierte Anlass findet in den letzten Minuten vor 04.00 Uhr am Donnerstagmorgen statt. Die Aktiven kehren vom Gässle im Verband ihrer Clique zurück, wobei jede Clique einen anderen Treffpunkt in der Innenstadt wählt. Ein letztes Mal wird im Verband oft in Kreisformation mit der Laterne (falls vorhanden) in der Mitte ein Marsch gepfiffen und getrommelt und „Frau Fasnacht“ verabschiedet.